Bouldering - Dischma; Climber scene - Warum entstand genau im Raum Davos das Bouldergebiet Dischmatal?

2002-02-12 18:59:00 - Wie schon erwähnt, sind die Davoser nicht im Besitz wirklich überzeugender Klettergebiete. Im Landwassertal kann der Szenenkundige sich zwar in einigen Klettergärten vergnügen und messen. Wer Freund der alpinen Kletterei ist, muss mit seiner Freizeitbeschäftigung in den nahe gelegenen Rätikon ausweichen.

Ich staunte nicht schlecht, als mir Emil Inauen erklärte, dass es in Davos keine grosse Kletterszene gibt. Wer annimmt, die echten Cracks mit Daunenjacke, viel zu grossen T-Shirts und Mütze, trotz sommerlichen Temperaturen, vorzufinden, der muss lange suchen und szenenkundig sein.

Doch das kann sich nun alles ändern. Seit Emil Inauen im Dischmatal zu Hause ist, hat er immer wieder die Felsen in der nahen Umgebung inspiziert. Auch die beiden Davoser Kletterer Viktor Schwarz und Thomas Adank kamen auf die Idee, im Tal ein Bouldergebiet zu eröffnen. So wurden Sektoren gefunden, Felsen gereinigt, Linien vorgegeben, benannt und in Topos aufgenommen.

Als ich vom Reinigen der Felsen hörte, musste ich schmunzeln, denn zu den Boulderutensilien gehören eben nicht nur die unbequemen Kletterfinken, der viel zu grosse Magnesiabeutel, oder die Bouldermatten, nein da gehört auch noch ein Bürstensortiment inklusive ein 'Zahnbürsteli' mit in den Plastiksack.

Die Ethik aller Kletterer sollte lauten, den Fels auf gar keinen Fall zu verletzen oder Griffe zu verändern.

Wer nun glaubt, dass ich noch etwas sehr Wichtiges vergessen habe, der irrt. Ein Kletterseil braucht es nicht, und da sind wir nun beim Urtrieb des Menschen angelangt. Wer hat nicht schon einmal als Kind das Bedürfnis verspürt, einfach nur zum Spass, als Herausforderung auf einen Baum oder auf einer bestimmten Seite einen Felsblock zu erklimmen? Ich ganz bestimmt schon!

Und so bouldert Mann und Frau.